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Bericht : Eine neue Rolle für Gewerkschaften in der digitalen Arbeitswelt : aus der RDV 3/2016, Seite 167 bis 168

Arbeitszeitgesetz und Arbeitsstättenverordnung an die digitale Arbeitswelt anpassen

Archiv RDV
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Durch die Digitalisierung verändert sich nicht nur die Arbeitswelt, auch die Gewerkschaften stehen vor einschneidenden Veränderungen. Dabei gehen acht von zehn Unternehmen in Deutschland (82 Prozent) davon aus, dass Gewerkschaften vor dem Hintergrund der Digitalisierung auch künftig eine Rolle spielen werden. Immerhin jedes sechste Unternehmen (16 Prozent) erwartet umgekehrt, dass Gewerkschaften künftig keine Rolle mehr spielen werden.

Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom unter 504 Geschäftsführern und Personalverantwortlichen von Unternehmen ab 10 Mitarbeitern. Vor allem im Handel und in der Industrie (jeweils 19 Prozent) wird die Zukunft der Gewerkschaften skeptisch gesehen, bei Dienstleistern (10 Prozent) liegt der Anteil deutlich darunter. „Digitalisierung verändert die Geschäftsmodelle der Unternehmen und die Art, wie Menschen arbeiten. Das beruht auch auf neuen Arbeitsformen wie Crowdworking, aber auch auf hochspezialisierten Experten, die ihre Dienste freiberuflich auf Zeit zur Verfügung stellen“.

Vor allem Dienstleistungsunternehmen (57 Prozent) und Industrie (52 Prozent) sehen Bedarf an einer breiteren Debatte zu Arbeitsbedingungen. „Arbeitszeitgesetz oder Arbeitsstättenverordnung orientieren sich immer noch zu stark an einem Bild von Arbeit, das aus dem vorigen Jahrhundert stammt. So geben 56 Prozent der Befragten an, die Arbeitsstättenverordnung, die etwa Vorgaben für Arbeit im Home-Office macht, verhindere eine flexiblere Arbeitsorganisation in ihrem Unternehmen. Und jeder Dritte (33 Prozent) wünscht sich eine Flexibilisierung des Arbeitszeitgesetzes, etwa durch Öffnungsklauseln.

(Bitkom-Pressemitteilung vom 29.4.2016)