Bericht : Bitkom-Befragung: Der Chief Digital Officer bleibt die Ausnahme : aus der RDV 3/2020, Seite 162 bis 163
– Nicht einmal jedes fünfte Unternehmen hat einen CDO oder Leiter Digitalisierung –
In den wenigsten deutschen Unternehmen gibt es einen Leiter Digitalisierung oder einen Chief Digital Officer (CDO). Wo diese Position geschaffen wurde, ist sie allerdings ganz oben, d.h. auf Vorstands- bzw. Geschäftsführungsebene oder direkt darunter angesiedelt.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 603 Unternehmen aller Branchen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Demnach gibt nicht einmal jedes fünfte Unternehmen (19 Prozent) an, einen Leiter Digitalisierung oder CDO berufen zu haben. Damit steigt die Zahl gegenüber dem Vorjahr (15 Prozent) zwar leicht, vor allem kleine Unternehmen sind aber weiterhin sehr zurückhaltend. So geben nur 14 Prozent der Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeiter an, dass sie eine entsprechende Position geschaffen haben. Bei jenen mit 100 bis 499 Mitarbeiter sind es dagegen 36 Prozent, bei 500 bis 1.999 Mitarbeiter 56 Prozent und bei Unternehmen mit 2.000 oder mehr Beschäftigten sogar 70 Prozent. „Unternehmen mit einem Leiter Digitalisierung oder CDO haben die Funktion in 4 von 10 Fällen (43 Prozent) auf Vorstands- bzw. Geschäftsführungsebene angesiedelt. Noch etwas häufiger (50 Prozent) wurde die Rolle auf der Ebene direkt unter Vorstand- bzw. Geschäftsführung etabliert. Nur in 5 Prozent der Fälle ist der CDO Teil des mittleren Managements. „Wichtig ist, dass der CDO mit den erforderlichen Ressourcen ausgestattet und die Rückendeckung der Unternehmensleitung hat. Der CDO muss nicht nur disruptiv denken dürfen, sondern auch handeln können. Es reicht nicht, digitale Konzepte zu entwerfen, man muss sie auch in die Praxis bringen.“
Weitere Ergebnisse der Befragung finden sich hier: www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/DeutscheUnternehmen-geben-sich-eine-Dreiim-Fach-Digitales
(Pressemitteilung vom 14. April 2020)