Kuh und Botanik
Wir wollen auf digitale Technik nicht verzichten
Zu Recht, denn der private und berufliche Alltag wäre ohne sie nicht vorstellbar und will Deutschland international mithalten, braucht die Wirtschaft Nachwuchs. Die wenigsten verstehen aber die Geräte, die sie benutzen. Man weiß von der Funktion des Smartphones so wenig, wie von der einer Mondrakete. Während wir die aus guten Gründen nicht betreiben, nutzen schon Kinder täglich Geräte und Anwendungen, die vermutlich mehr Technik enthalten als eine Apollo11-Rakete. Wenn Technik auf dem Weg zur künstlichen Intelligenz immer wichtiger wird, dann sollten wir und vor allem unsere Kinder lernen, sie zu verstehen und vor allem zu beherrschen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass die Technik sich selbstständig macht und uns beherrscht.
Nun kann nicht jeder Informatiker sein. Aber wer ins Ausland reisen will, der ist gut beraten, eine Fremdsprache zu lernen. Warum also nicht eine Programmiersprache ins Pflichtprogramm der Sprachen aufnehmen, die an den Schulen gelehrt werden? Noch jedenfalls beschreibt unseren gesellschaftlichen Kenntnisstand in Sachen Technik ein mahnender Vergleich von Albert Einstein. Er eröffnete die Funkausstellung 1930 als es um die Einführung der Funktechnik ging mit der Bemerkung, dass sich alle schämen sollen, „die gedankenlos sich der Wunder von Wissenschaft und Technik bedienen und nicht mehr davon geistig erfasst haben als die Kuh von der Botanik der Pflanzen, die sie mit Wohlbehagen frisst.“