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Fluch und Segen der Kontrolle

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Der Herzinfarkt steht auf Platz eins der Todesursachen weltweit. Es kommt vor allem auf die Früherkennung an. Apple möchte mit der Apple Watch einen Beitrag dazu leisten und hat gemeinsam mit der Universität Stanford eine Studie mit 400.000 Personen durchgeführt. Der Pulssensor der Smartwatch konnte Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern, zuverlässig erkennen. Dabei stellte die Apple Watch das Verhältnis von Blut, Puls und Herzrhythmus am Handgelenk fest. Bei Unregelmäßigkeiten wurde der Träger gewarnt, was bei 0,5 Prozent der Teilnehmer der Fall war. Dies ist ein positives Zeichen, da die Uhr sich auf relevante Fälle beschränkte. Das ist wichtig, denn niemand möchte fälschlicherweise als Herzpatient diagnostiziert werden. Ebenso bedeutend ist es, dass Menschen nicht glauben, schon allein durch das Tragen einer „Gesundheitsuhr“ ein gesundes Leben zu führen.

 

Parallel dazu wird beklagt, dass es kaum noch effektiven Datenschutz in Bezug auf den Aufenthaltsort gibt. Dies liegt an den Bewegungsprofilen, die durch die von uns hinterlassenen Daten entstehen. Sogenannte Audio Beacons, kleine in Alltagsgegenstände integrierte Empfänger, erfassen Mobilfunkdaten und zunehmend auch Gesichter. In Kombination mit Aufzeichnungen von Überwachungskameras können so umfassende Bewegungsprofile erstellt werden. Selbst das Ausschalten der Ortungsdienste reicht oft nicht aus. Smarte Fernseher können über unhörbare Signale den Standort des Fernsehers an Smartphones senden. In diesen Fällen spielt der Ortungsdienst keine Rolle mehr.

Die transparente Gesundheitskontrolle durch smarte Technik ist ein Segen. Doch wenn wir nicht mehr wissen, welches Gerät wir abschalten müssen, um unsere Privatsphäre zu schützen, wird diese Kontrolle zum Fluch.