DA+

Bericht : 28 Prozent würden WLAN-Bestellknöpfe und smarte Haushaltsgeräte, die selbst nachbestellen, nutzen : aus der RDV 6/2016, Seite 343 bis 344

Archiv RDV
Lesezeit 2 Min.

Nie wieder mit der leeren Shampoo Flasche in der Dusche stehen oder ohne Geschirrspül-Tab vor der vollbepackten Maschine: Alltagsartikel wie Duschgel, Waschmittel oder Zahnpasta lassen sich heute schon schnell und unkompliziert per Knopfdruck nachbestellen, und jeder Fünfte (21 Prozent) kann sich vorstellen, solche Bestellknöpfe zu nutzen. Das hat eine repräsentative Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom ergeben. Bei schweren oder sperrigen Waren des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel Waschmittel oder Toilettenpapier, ist diese bequeme Bestellmöglichkeit bereits für mehr als ein Viertel der Bundesbürger ab 14 Jahren (28 Prozent) denkbar. Generell kaufen bereits ein Drittel aller Befragten (33 Prozent) Waren des täglichen Bedarfs auch online ein. Gerade die immer wiederkehrende Besorgung von Verbrauchsartikeln verbinden viele eher mit langweiliger Routine und Geschleppe als mit einem attraktiven Einkaufserlebnis. Die bedarfsgerechte und schnelle Bestellung per Knopfdruck ist da ein deutlicher Komfortgewinn.

Die Knöpfe sind drahtlos mit dem Internet verbunden und können an unterschiedlichen Stellen in der Wohnung angebracht werden: zum Beispiel ein Bestellknopf für Waschmittel an der Waschmaschine oder ein Knopf für Rasierklingen am Badspiegel. In Deutschland hat der Online-Versandhändler Amazon Anfang September als erster WLAN-Bestellknöpfe für verschiedene Waren des täglichen Gebrauchs, sogenannte Dash Buttons, eingeführt. Die Verbraucherzentrale NRW hat kurz nach Einführung der Dash Buttons in Deutschland Klage eingereicht. Sie moniert unter anderem, dass der aktuelle Preis bei der Bestellung via Bestellknopf nicht direkt ersichtlich ist. Nutzer müssen ihn etwa via Smartphone oder Tablet auf der Homepage des Händlers abrufen.

Nach Ansicht des Bitkom zeigt das Beispiel der Dash Buttons, dass der Rechtsrahmen in Deutschland oft zu starr ist und Innovationen dadurch behindert werden. „In den USA sind die Bestellknöpfe bereits recht verbreitet. In Deutschland haben es solch digitale Innovationen oft noch unheimlich schwer. Ein Rechtsrahmen, der sich eher am Kaufladen aus dem frühen 20. Jahrhundert als an der digitalen Ökonomie orientiert, sorgt nicht nur dafür, dass innovative Unternehmen es hierzulande schwer haben, sondern er schließt auch Kunden von modernen Dienstleistungen aus, die diesen prinzipiell offen gegenüberstehen.“ Das sei ein fatales Signal an Start-ups in Deutschland, die an originellen Lösungen arbeiteten, aber auch für Investoren, die einfallsreiche Produkte in Deutschland fördern wollten.

Noch höher als für die Bestellknöpfe sind die Zustimmungsraten für die Nutzung von smarten Haushaltsgeräten, die auf Knopfdruck oder auch automatisch Verbrauchsgüter bestellen. Beispiel hierfür wäre eine Waschmaschine, die Waschmittel direkt nachordert, sobald es zuneige geht. Insgesamt 28 Prozent der Befragten können sich vorstellen, ein solches Gerät zu nutzen. Nach Bitkom zeigen diese Werte, dass die Kunden es schätzen, wenn ihnen der lästige Einkauf von Alltagsartikeln abgenommen wird. Ein immer größerer Teil des Einkaufs könne heutzutage online erledigt werden – und mit mobiler Bestellfunktion wie einem Bestellknopf oder smarten Haushaltsgeräten gehe das noch einfacher.

(Bitkom-Pressemitteilung vom 14.10.2016)